Flachdächer sind heute allgegenwärtig und längst keine Seltenheit mehr. Es gibt sie in verschiedenen Neigungsstufen, wobei berücksichtigt werden muss, dass die Bezeichnung „Flachdach“ klar definiert ist. Mit dieser Bezeichnung darf ein Dach benannt werden, dessen Neigung nicht größer als sieben Grad misst. Das geringe Gefälle stellt insgesamt eine hohe Belastungsprobe an das Dach, weil gerade hier die Witterungseinflüsse besonders zu spüren sind. Entsprechend hoch sind deshalb auch die Anforderungen an die Dacheindeckung. Was dabei genau beachtet werden sollte, zeigen wir hier auf.
Warum werden Flachdächer immer beliebter?
Ein Flachdach stellt eine ganz besondere Dachform dar. Sie wirkt manchmal auf den ersten Blick etwas bieder, weil man von außen meint, die Dächer entbehren jeglicher Kreativität. Was man allerdings nicht sofort sieht, ist das „Innenleben“ des Flachdaches. Denn genau entgegengesetzt zum verbreiteten Giebeldach wurden hier die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten quasi nach innen verlagert. Soll heißen: Das obere Geschoss eines Hauses mit einem Flachdach ist in den meisten Fällen auch Bestandteil der Dachkonstruktion und bietet dadurch jede Menge kreativen Freiraum für die Innenarchitekten.
Allerdings ergeben sich dadurch auch die angesprochenen hohen Anforderungen an die Dachkonstruktion. Ein Flachdach muss aufgrund seiner Neigung besonders sorgfältig abgedichtet und kontinuierlich von wasserstauenden Lachen befreit werden. Denn gerade stehendes Wasser ist der Feind jedes Flachdachs, weil hierdurch die Oberfläche mit der Zeit porös und rissig wird. In der Folge kann Regenwasser durch das Dach eindringen und erheblichen Schaden anrichten. Daher ist es wichtig, auftretende Probleme im Anfangsstadium bereits ernst zu nehmen und rechtzeitig mit dem Abdichten zu beginnen. Hierfür kommen heutzutage überwiegend Bitumenschweißbahnen oder spezielle Kunststoffdachbahnen aus robustem Kautschuk oder PVC zum Einsatz. Als Alternative werden flüssige Abdichtungen immer populärer, da man hier flächendeckend abdichtet und auf keine problematischen Nahtstellen achten muss.
Wichtig: Das Flachdach ist eine Sache für Profis!
Bei auftretenden Problemen und im Rahmen einer Haus- und Dachrenovierung sollte ein Fachbetrieb entscheiden, welche Maßnahmen der Flachdachabdichtung erforderlich sind, um das Dach nachhaltig dicht zu halten. Es besteht beispielsweise auch die Möglichkeit, über der Bitumenschicht Trapezbleche anzubringen, die einen zusätzlichen Schutz gegen das Eindringen von Wasser bieten. Beim Abdichten selbst ist darauf zu achten, dass auch die Anschlussstellen am Schornstein, am Flachdachfenster oder an der Regenrinne mit einzubeziehen sind, denn hier haben die häufigsten Probleme ihren Anfang.
Weiterführende Schäden wirkungsvoll vermeiden
Das Flachdach ist durch seine besondere Form starken Witterungsbelastungen ausgesetzt, so dass es durchaus zu Problem kommen kann. So können Bitumenschweißbahnen durch starke Temperaturschwankungen auf dem Dach Risse hervorrufen. Wenn sich Stauwasser aufgrund der unzureichenden Neigung bildet, ist es durchaus möglich, dass der Dachbelag beginnt, spröde zu werden, an Elastizität einbüßt und ebenfalls zu reißen beginnt. Diese porösen Stellen und Risse können bei Nichtbeachtung dafür sorgen, dass Regenwasser in das Dach eindringt und für erheblichen Schaden am gesamten Gebäude sorgt. Durch eine regelmäßige Kontrolle des Daches und ggf. einer neuen Flachdachabdichtung werden diese weiterführenden Schäden verhindert.
Es ist daher wichtig, rechtzeitig mit der Flachdachabdichtung zu beginnen – idealerweise schon vorbeugend das Dach mit einer zuverlässigen Dachabdichtung zu versehen. Das Abdichten hat natürlich das Ziel, Feuchtigkeit dauerhaft fernzuhalten. Als Abdichtungsmaterialien für Flachdächer sind Bitumen und Kunststoff sehr gefragt. Eine Alternative dazu sind die angesprochenen Flüssigabdichtungen. Sie haben den Vorteil, dass das Dach auch an schwierigen Anschlüssen zuverlässig abgedichtet werden kann. Dadurch stellen Gauben, Kanten oder Flachdachfenster kein Problem stellt mehr dar, da in flüssigem Zustand durchgängig vollflächig gearbeitet wird.
Kosten einordnen und vernünftig kalkulieren
Wie bei anderen Bauleistungen auch, spielen die Kosten bei der Wahl des geeigneten Abdichtungsmaterials und des auszuführenden Fachbetriebes eine wichtige Rolle. Dabei sollte man die Kosten stets im Zusammenhang mit der angebotenen Leistung und der Nachhaltigkeit betrachten. So dienen beispielsweise Mehrkosten für eine flüssige Flachdachabdichtung dem besseren Schutz und der längeren Nutzungsdauer.