Eine oft unterschätzte Notwendigkeit in einer der mittlerweile beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Mit nur wenigen Klicks gelangen wir zu fast jedem Produkt, das wir uns nur wünschen könnten. Doch hinter diesem bequemen Einkaufsparadies verbirgt sich eine Reihe von Risiken, die oft übersehen werden. Immerhin werden beim Online-Einkauf ständig persönliche Daten wie Adresse, Kreditkarteninformationen und oft auch Passwörter eingegeben – und das macht das Ganze zu einem potenziellen Ziel für Datenmissbrauch.
Datenschutz wird häufig als Nebensache betrachtet, obwohl die Speicherung und Nutzung dieser Daten sensible Informationen betreffen. Dabei können Sie mit nur wenigen Schritten sicherstellen, dass Ihre persönlichen Daten nicht in falsche Hände geraten.
Die häufigsten Datenschutzgefahren
Online-Shopping ist nicht risikofrei. Eine der größten Gefahren besteht dabei darin, auf unsicheren Webseiten zu shoppen. Wenn eine Seite keine verschlüsselte Verbindung (erkennbar am „https“ in der URL) verwendet, können die übertragenen Daten leicht von Dritten abgefangen werden.
Phishing-Angriffe sind eine weitere Bedrohung, bei der Kriminelle versuchen, Sie über gefälschte E-Mails oder Pop-ups auf betrügerische Websites zu locken, um an Ihre Kreditkarten- oder Login-Daten zu gelangen.
Und dann ist da noch das ungewollte Teilen von persönlichen Informationen. Manchmal verlangen Online-Shops unnötige Daten wie Geburtsdatum oder Telefonnummer, die in vielen (nun, den meisten) Fällen nicht erforderlich sind. Sind sie nicht für den Kauf notwendig, ist die Chance groß, dass sie von Dritten weiterverwendet oder verkauft werden. Ein unvorsichtiger Umgang mit diesen Informationen kann schnell dazu führen, dass sie für unerwünschte Zwecke missbraucht werden. Es ist verlockend, beim Shopping möglichst viele Daten in die Profile einzutragen, um später bequemer einkaufen zu können. Doch je mehr Sie preisgeben, desto größer ist das Risiko, dass Informationen in falsche Hände geraten.
Technische Schutzmaßnahmen
Zunächst sollten Sie unter anderem stets darauf achten, dass der Online-Shop, wie bereits erwähnt, eine verschlüsselte Verbindung nutzt. Dies erkennen Sie an einem kleinen Schloss-Symbol in der URL-Leiste sowie an „https“ anstelle von „http“. Diese Verschlüsselung sorgt dafür, dass Ihre eingegebenen Daten während der Übertragung nicht von Dritten mitgelesen werden können.
Zudem sollten Sie starke, einzigartige Passwörter für Ihre Konten verwenden und, wo möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren. Diese Methode schützt Ihr Konto zusätzlich, indem ein zweiter Sicherheitsfaktor, wie etwa ein Code, der an Ihr Handy oder Ihre E-Mail gesendet wird. Das fügt zwar einige Sekunden Verzögerung zum Einloggen hinzu – aber was sind schon einige Sekunden für eine wesentlich höhere Schutzmauer? Ein verschlüsselter E-Mail-Dienst gewährleistet zudem, dass viele Spam-Mails und schädliche Werbung gar nicht erst in unser Postfach gelangen und die Daten, die wir verschicken, nicht abgefangen werden können.
Wenn es um Zahlungen geht, empfiehlt es sich, sichere Methoden wie PayPal oder andere Dienste mit zusätzlicher Sicherheitsebene zu nutzen. Auch das Bezahlen über Kreditkarten mit speziellen Sicherheitsverfahren wie 3D-Secure schützt Ihre Finanzdaten besser als die direkte Eingabe von Bankdaten auf der Website. Wenn Sie keine Kreditkarte nutzen möchten, können Sie auch Prepaid-Karten oder virtuelle Kreditkarten in Betracht ziehen, die speziell für Online-Zahlungen erstellt werden und Ihr Bankkonto schützen. Viele Online-Shops erlauben auch, Daten nur bei der ersten Bestellung zu speichern, sodass Sie für jede Bestellung neue, minimal erforderliche Daten angeben können.
Datenschutzrichtlinien und AGB
Viele von uns überspringen die Datenschutzrichtlinien und AGB auf Websites, weil sie (absichtlich) lang und kompliziert erscheinen. Doch gerade hier befinden sich wichtige Informationen darüber, wie der Shop mit Ihren Daten umgeht. Lesen Sie die Datenschutzerklärung durch, um sicherzustellen, dass der Anbieter Ihre Daten nicht ohne Ihr Wissen an Dritte weitergibt. Seriöse Unternehmen bieten klare und transparente Richtlinien an, die aufzeigen, welche Daten gesammelt werden und wie diese verarbeitet werden.
Es ist auch wichtig, die AGB zu verstehen, um zu wissen, welche Rechte Sie als Verbraucher haben. Sie sollten so etwa wissen, wie Sie Ihre Daten löschen lassen können, falls Sie die Website nicht mehr nutzen oder sich von einem Service abmelden möchten.
Rechtliche Aspekte
Es beruhigt zu wissen, dass der Datenschutz durch gesetzliche Vorgaben wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU geregelt ist. Diese Verordnung legt fest, dass Online-Shops persönliche Daten nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers sammeln und diese auch nicht ohne Weiteres weitergeben dürfen.
Verbraucher haben durch die DSGVO das Recht, ihre Daten jederzeit einzusehen, zu korrigieren oder löschen zu lassen. Wenn Sie feststellen, dass ein Online-Shop mit Ihren Daten nicht korrekt umgeht oder gegen die Gerichtsvorlagen verstößt, haben Sie die Möglichkeit, Beschwerde bei der zuständigen Datenschutzbehörde einzulegen.