DUH drängt auf Preisstabilität und langfristige Sicherung des Deutschlandtickets

Vor der Verkehrsministerkonferenz am 29. und 30. Oktober appelliert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) an die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister von Bund und Ländern, das Deutschlandticket als zentrales Klimaschutzinstrument bis mindestens 2030 zu sichern und den Preis dauerhaft unter 50 Euro zu halten. Nach Angaben der DUH habe bereits die Preiserhöhung um neun Euro zu Jahresbeginn spürbare Folgen gehabt: Laut einer bislang unveröffentlichten Marktforschung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen und der Deutschen Bahn vom Juli 2025 hätten rund 430.000 Abonnentinnen und Abonnenten ihr Ticket seitdem gekündigt.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch warnte, dass weitere Preissteigerungen dem Erfolg des Tickets schaden würden. Nach seiner Einschätzung drohe das Projekt bei jährlich steigenden Preisen vom Erfolgsmodell zum Auslaufmodell zu werden. Das Deutschlandticket habe sich bewährt, sei beliebt und leiste einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und sauberer Luft. Daher müsse die langfristige Finanzierung gesichert werden. Resch forderte Bundesverkehrsminister Schnieder auf, die Vereinbarungen des Koalitionsvertrags einzuhalten und gemeinsam mit den Ländern mehr Mittel für den öffentlichen Nahverkehr bereitzustellen. Nur mit einem konsequenten Ausbau und einer Modernisierung der Bus- und Bahnangebote in der Fläche könnten die Klimaziele im Verkehrssektor erreicht werden. Eine stabile und moderne ÖPNV-Infrastruktur verhindere künftige Milliardenkosten durch Folgeschäden und mögliche EU-Strafzahlungen aufgrund verfehlter Klimaziele.

Laut DUH übersteige der gesellschaftliche Nutzen des öffentlichen Nahverkehrs die Kosten deutlich, dennoch sei die Finanzierung vieler Verkehrsunternehmen unzureichend. Viele Betriebe stünden finanziell unter starkem Druck. Bund und Länder müssten deshalb die zusätzlichen Kosten übernehmen, um den Ticketpreis langfristig unter 50 Euro zu halten. Zudem brauche es ein bundesweit einheitliches, vergünstigtes Angebot für einkommensschwache Menschen.

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Hintergrund:
Das Deutschlandticket hat laut Berechnungen Millionen Menschen zum Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr bewegt. Allein im Jahr 2024 wurden dadurch die CO₂-Emissionen um 6,5 Millionen Tonnen reduziert. Außerdem spare das Ticket durch weniger Abgase und Lärm jährlich bis zu 3,7 Milliarden Euro an Umwelt- und Gesundheitskosten.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Deutsche Umwelthilfe e.V./Veröffentlicht am 27.10.2025