Finanzamtbriefe werden von Selbstständigen nicht verstanden

Die Schwierigkeiten beim Verstehen von Finanzamtsbriefen sind weit verbreitet: Nahezu 50 % der Selbstständigen haben erhebliche Probleme, die Korrespondenz vom Finanzamt zu interpretieren. Auch die schulische Vorbereitung auf steuerliche Belange und die Selbstständigkeit zeigt sich als unzureichend. Über 70 % der Befragten fühlen sich von der Schule nicht adäquat auf diese Themen vorbereitet, was sich auch in der Vergabe einer ungenügenden Note widerspiegelt. Der Durchschnitt der Bewertung liegt bei 4,45.

Der Rückgang der Anzahl der Selbstständigen in Deutschland zwischen 2012 und 2023 ist signifikant: Die Zahl der Selbstständigen hat sich um 14,22 % reduziert, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Besonders stark betroffen sind Solo-Selbstständige, deren Zahl um 30,2 % gesenkt wurde.

Diese Zahlen verdeutlichen die großen bürokratischen Hürden, denen Selbstständige in Deutschland gegenüberstehen. Die Schwierigkeiten bei der Interpretation von Finanzamtsbriefen und die unzureichende schulische Vorbereitung auf steuerliche und selbstständigkeitsbezogene Themen werden durch eine Umfrage von mehr als 4.000 Selbstständigen, die seit 2021 die kostenlose steuerliche Registrierung über die ELSTER-Integration von Accountable nutzen, bestätigt.

Seit 2012 ist die Zahl der Selbstständigen in Deutschland kontinuierlich gesenkt worden. Von 4,522 Millionen im Jahr 2012 ist die Anzahl bis 2023 auf 3,879 Millionen gefallen, was einem Rückgang von 14,22 % entspricht. Besonders gravierend ist der Rückgang bei Solo-Selbstständigen, deren Zahl zwischen 2012 und 2022 um 30,2 % gesenkt wurde.

Über 70 % der Befragten geben an, dass sie von der schulischen Bildung nicht ausreichend auf steuerliche Themen und Selbstständigkeit vorbereitet wurden. Die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat diese Lücke in der Bildung kritisiert und fordert die Einführung von Finanzbildung als eigenständiges Schulfach.

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Der zunehmende Mangel an Steuerberatern verschärft die Situation weiter. Selbstständige, die Unterstützung suchen, stoßen häufig auf Ablehnung, da die Steuerberater bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Seit März 2024 bietet Accountable einen KI-Assistenten für Solo-Selbstständige an. Zusätzlich steht ein Tool zur Verfügung, das Finanzamtsbriefe in verständliches Deutsch übersetzt.

Markus Thomas Boldt, Steuerberater, sieht in KI-Tools eine offensichtliche Lösung für den steigenden Bedarf an Steuerberatung und den drohenden Mangel an Steuerberatern. Tino Keller, Mitgründer von Accountable, hebt hervor, dass 90 % der Steuerfragen von Selbstständigen durch künstliche Intelligenz beantwortet werden können, was sich als dringlich notwendig herausstellt, wie die aktuelle Umfrage zeigt.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Accountable Deutschland/ Veröffentlicht am 20.08.2024