Mit diesem Einkommen gelten Singles als reich

Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass Singles, die ein Nettoeinkommen von mindestens 1.850 Euro monatlich erzielen, zur Mittelschicht gehören. Für Singles, die ein monatliches Nettoeinkommen von 5.780 Euro oder mehr erreichen, gelten sie als einkommensreich.

Im Wahlkampf war die Mittelschicht ein zentrales Thema, da sich viele Deutsche mit ihr identifizieren. Doch was bedeutet es, tatsächlich zur Mittelschicht zu gehören? Die aktuelle Studie des IW macht dies nun klar: Ein Single gehört zur Mittelschicht, wenn das Haushaltsnettoeinkommen mindestens 1.850 Euro beträgt, während für eine vierköpfige Familie das Einkommen bei 3.880 Euro liegen muss.

Die Haushaltsgröße spielt eine entscheidende Rolle dabei, wer zur Mittelschicht zählt. Eine Familie mit vier Personen benötigt nicht das Vierfache des Einkommens eines Singles, um zur Mittelschicht zu gehören. Dies liegt an der Bedarfsgewichtung, die berücksichtigt, dass Kinder weniger finanzielle Mittel benötigen als Erwachsene und nicht jedes Familienmitglied individuell für Haushaltskosten wie etwa Waschmaschinen aufkommt. Nach der Definition des IW gehört jemand zur Mittelschicht, wenn sein bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen zwischen 80 und 150 Prozent des mittleren Einkommens (Median) liegt. Wer mehr als 250 Prozent des Medians im Monat zur Verfügung hat, gehört zur Gruppe der relativ Einkommensreichen. Für Singles gilt dies ab einem Nettoeinkommen von mindestens 5.780 Euro, wobei nur etwa vier Prozent der Bevölkerung in Deutschland zu dieser Einkommensgruppe zählen.

Diese Zahl steht jedoch im Widerspruch zur Wahrnehmung vieler Menschen in Deutschland. Befragungen haben gezeigt, dass viele Menschen fälschlicherweise davon ausgehen, dass etwa 25 Prozent der Bevölkerung als einkommensreich gelten. Laut der Studienautorin Judith Niehues überrascht es viele, dass Paare ohne Kinder mit einem gemeinsamen Einkommen von mehr als 8.670 Euro bereits zu den reichsten vier Prozent gehören.

Siehe auch  Versicherung: Richtiger Umgang mit Schlaglöchern im Frühjahr:

Die Studie basiert auf den Daten des EU-SILC 2023 und berücksichtigt Haushaltseinkommen nach Steuern, Abgaben und Transferleistungen. Hierzu gehören neben den Arbeitseinkommen auch Renten, Kapital- und Vermögenseinkommen sowie die geschätzten Mietvorteile aus selbstgenutztem Wohneigentum, nach Abzug von Instandhaltungskosten, Hypotheken und Steuern. Als Maßstab für den Bedarfsgewicht wird die modifizierte OECD-Skala herangezogen.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Institut der Deutschen Wirtschaft/ Veröffentlicht am 25.03.2025