Die Preise für Erdgas, Heizöl und Fernwärme sind seit 2021, dem Jahr vor der Energiekrise, im Durchschnitt nahezu doppelt so hoch. Diese Entwicklung wirkt sich auf die Heiz- und Warmwasserkosten der Mieter aus, die 2024 mit Mehrkosten von bis zu 330 Euro im Vergleich zum Jahr 2021 rechnen müssen. Mieter einer 70 Quadratmeter großen Wohnung mit Gasheizung müssen etwa 220 Euro mehr bezahlen, was einer Steigerung von rund 36 Prozent entspricht. Wenn die Wohnung mit Fernwärme beheizt wird, steigen die Kosten um fast 330 Euro, was einem Anstieg von rund 42 Prozent entspricht. Bei einer Ölheizung beträgt der Anstieg etwa 47 Prozent, was rund 288 Euro Mehrkosten bedeutet. Diese Zahlen stammen aus einer Analyse von ista SE, die auf den Abrechnungen von rund drei Millionen Wohnungen basieren.
Laut Hagen Lessing, dem CEO von ista, ist es wichtig, den Mieter:innen mit transparenten Daten die Unsicherheit zu nehmen. Trotz mehrfacher Meldungen über eine angebliche Entspannung auf den Energiemärkten sei die Gefahr groß, dass viele Mieter:innen falsche Annahmen über ihre Heizkosten treffen. Er betonte, dass es von entscheidender Bedeutung sei, den Verbrauch zu überwachen, um rechtzeitig Anpassungen vornehmen zu können, um Kosten zu sparen. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von ista ergab, dass mehr als die Hälfte der Mieter:innen nicht weiß, mit welchen Heizkosten sie 2024 rechnen müssen.
Die Umfrage zeigte auch, dass 74 Prozent der Befragten keine monatliche Übersicht über ihren Verbrauch für Heizung und Warmwasser erhalten, obwohl 68 Prozent nicht wissen, dass sie darauf einen gesetzlichen Anspruch haben – vorausgesetzt, das Gebäude ist mit digitaler Messtechnik ausgestattet. In mehr als 78 Prozent der von ista betreuten Wohnungen in Deutschland ist dies bereits der Fall. Lessing wies darauf hin, dass die technischen Voraussetzungen meist bereits vorhanden oder bald erfüllt sind und dass es nun an der Zeit sei, die rechtlichen und technischen Möglichkeiten zu nutzen, um den Mieter:innen aktuelle Verbrauchsinformationen zur Verfügung zu stellen.
Auf Grundlage realer Heizkostenabrechnungen hat ista die Heizkostenentwicklung seit 2021 analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Heizkosten für alle Energieträger – Erdgas, Fernwärme und Heizöl – deutlich gestiegen sind. Zwischen 2021 und 2024 stiegen die durchschnittlichen Heizkosten bei einer typischen 70 m²-Wohnung mit Gasheizung um 36 Prozent auf rund 835 Euro pro Jahr, hauptsächlich aufgrund eines um 65 Prozent gestiegenen Energiepreises. Bei Fernwärme und Heizöl lagen die Anstiege bei 42 Prozent beziehungsweise 47 Prozent. Diese Erhöhungen sind ebenfalls auf einen erheblichen Anstieg der Energiepreise zurückzuführen.
Laut Lessing ist es entscheidend, dass Verbraucher:innen ihre Heizgewohnheiten besser nachvollziehen können, um gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Fast 50 Prozent der Mieter:innen gaben an, dass sie weniger heizen würden, wenn sie aktuelle Informationen über ihren Verbrauch hätten. Auch hier sieht Lessing den Gesetzgeber in der Pflicht, die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine bessere Transparenz zu schaffen.
Die Umfrage ergab auch, dass jüngere Menschen weniger über die gestiegenen Heizkosten informiert sind als ältere Generationen. Während 86 Prozent der Babyboomer (60+) die Preiserhöhungen wahrgenommen haben, sind nur 62 Prozent der GenZ (18-28 Jahre) sich darüber im Klaren. Diese Lücke in der Informationsverteilung zeigt, dass jüngere Mieter:innen deutlich schlechter informiert sind.
Mit dem 2023 eingeführten Heiz-O-Meter von ista, einem Tool für die Verbrauchstransparenz, können Mieter:innen ihre Heizgewohnheiten besser verfolgen. Die aktuellen Daten des Heiz-O-Meters zeigen, dass die Heizgewohnheiten in der Saison 2024/2025 genauso hoch sind wie in der vorherigen Saison, was darauf hinweist, dass noch nicht spürbar weniger geheizt wird. Lessing betonte, dass bereits eine kleine Temperaturreduktion zu spürbaren Einsparungen führen kann, und dass steigende CO2-Preise diese Einsparungen noch wichtiger machen werden.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von ista SE/ Veröffentlicht am 14.02.2025