Das Swiss Life-Selbstbestimmungsbarometer geht in seine sechste Runde und beleuchtet, wie die Menschen in Deutschland ihre Selbstbestimmung wahrnehmen. Die Umfrage zeigt, dass das Gefühl der Selbstbestimmung wieder gestiegen ist und die Menschen insgesamt optimistischer in die Zukunft blicken. Ein zentraler Aspekt der Untersuchung ist die finanzielle Selbstbestimmung. Etwa die Hälfte der Befragten empfindet sich finanziell selbstbestimmt. Männer fühlen sich hierbei tendenziell selbstbestimmter als Frauen, und auch das Alter sowie die individuelle Lebenssituation beeinflussen diese Wahrnehmung.
64 % der Teilnehmer nennen Preissteigerungen und Inflation als die größten Hürden auf dem Weg zu finanzieller Selbstbestimmung, gefolgt von den Kosten für Mieten und Wohnraum. Nur 17 % vertrauen darauf, dass der Staat ihnen im Fall finanzieller Notlage Unterstützung bieten wird.
Der CEO von Swiss Life Deutschland, Dirk von der Crone, erklärt, dass trotz der anhaltenden Herausforderungen durch Krieg, Inflation und Zinssteigerungen wieder ein leichter Optimismus aufkommt und sich viele Menschen etwas selbstbestimmter fühlen. Er betont jedoch, dass die finanzielle Selbstbestimmung in Deutschland nicht selbstverständlich sei, da hohe Lebenshaltungskosten und Mieten das Gefühl der finanziellen Freiheit einschränken. In Anbetracht der aktuellen und zukünftigen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen bleibt es abzuwarten, wie sich diese auf das Gefühl der finanziellen Selbstbestimmung auswirken werden. Von der Crone warnt, dass Selbstbestimmung ein zerbrechliches Konzept sei, das es zu schätzen gelte.
Laut dem Barometer fühlen sich 57 % der Befragten in ihrem Leben grundsätzlich selbstbestimmt, was einen Anstieg im Vergleich zu den Jahren 2022 (56 %) und 2023 (53 %) darstellt, jedoch immer noch unter den Werten der Jahre 2020 (63 %) und 2021 (59 %) liegt. 37 % der Befragten blicken grundsätzlich positiv in die Zukunft – auch hier ein Anstieg im Vergleich zu den 29 % der Vorjahre.
Die Mehrheit der Befragten (81 %) wünscht sich finanzielle Selbstbestimmung, was für sie vor allem bedeutet, eigene Entscheidungen treffen zu können (44 %), über ausreichendes Geld zu verfügen (41 %) und abgesichert zu sein (38 %). Trotz dieser hohen Bedeutung der finanziellen Selbstbestimmung fühlt sich nur jede zweite Person (50 %) finanziell selbstbestimmt – ein Anstieg im Vergleich zu 2023 (47 %). Dirk von der Crone betont, dass finanzielle Selbstbestimmung mehr ist als nur Geld zu haben: Sie bedeutet, unabhängig über die eigenen Finanzen entscheiden zu können und das Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Menschen, die finanziell selbstbestimmt sind, könnten wichtige Lebensentscheidungen wie den Hausbau oder die Familienplanung eigenständig treffen.
Die größten Einschränkungen für finanzielle Selbstbestimmung werden durch Inflation und Preissteigerungen (64 %) verursacht, gefolgt von hohen Mieten und Kosten für Heizung und Strom (38 %) sowie geringem Einkommen (36 %). Nur 38 % der Befragten geben an, dass ihre aktuelle finanzielle Situation es ihnen ermöglicht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Im Hinblick auf die Altersvorsorge fühlen sich 43 % der Befragten finanziell selbstbestimmt. Dennoch glauben nur 28 % der Teilnehmer, dass ihre gesetzliche Rente und private Altersvorsorge ausreichend für ein selbstbestimmtes Leben im Alter sein werden. Weniger als ein Drittel (32 %) fühlt sich in Bezug auf ihren eigenen Haushalt finanziell gut abgesichert. Das Vertrauen in den Staat ist begrenzt, nur 17 % der Befragten würden sich im Falle einer finanziellen Krise auf staatliche Unterstützung verlassen.
Einer hebt hervor, dass hohe Lebenshaltungskosten weiterhin die Haushalte belasten und Altersarmut ein ernstzunehmendes Thema sei. Eine Viertel der Befragten empfinde es als schwierig, sich im Dschungel der privaten Vorsorgeangebote zurechtzufinden. Swiss Life sehe es als ihre Aufgabe, das Finanzwissen der Menschen zu erweitern und sie bei der besseren Planung ihrer Absicherung und Vorsorge zu unterstützen, da sie sich nicht auf den Staat verlassen könnten.
Das Barometer zeigt auch, dass finanzielle Selbstbestimmung einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität hat. Menschen, die ihre Finanzen als selbstbestimmt empfinden, fühlen sich auch in anderen Lebensbereichen wie Freizeit (87 %), Familie und Partnerschaft (81 %) sowie Beruf (59 %) selbstbestimmt.
Es gibt jedoch auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer schätzen ihre finanzielle Selbstbestimmung höher ein (53 %) als Frauen (48 %). Auch im Alter nimmt das Gefühl finanzieller Selbstbestimmung zu, während es in der Familienphase, vor allem zwischen 30 und 39 Jahren, am geringsten ist. Jemand betont, dass gerade in der Phase der Familiengründung und der Suche nach finanzieller Sicherheit Unterstützung erforderlich sei, um für sich und die Familie eine stabile finanzielle Basis zu schaffen. Finanzielle Bildung und eine vorausschauende Vorsorgeplanung seien der Schlüssel zu mehr Selbstbestimmung – sowohl finanziell als auch persönlich.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Swiss Life Deutschland/ Veröffentlicht am 18.11.2024